Edis Reisetagebuch
|
Eine Woche Kälte, Schnee und Regen, die zweite Woche Hitze und Sonnenschein. So läßt sich, kurz zusammengefaßt, unser heuriger Urlaub in der Steiermark beschreiben. Trotz allem gab es wieder jede Menge Neues zu erleben. Beginnend mit dem Mountainbike Weltcup, der in Schladming Station machte, über Schnee auf der Planai, Sommerrodeln, Radausflüge und Hochgebirgswanderungen (Hochgolling !!). Sogar ein paar Stunden Schwimmen im Badeteich in der Ramsau waren diesmal möglich.
07.07.2007 Die Anreise erfolgt diesmal ausnahmsweise ohne mich, aufgrund privater Gründe kann ich erst in der 2. Woche nachkommen. Trotzdem oder gerade deshalb klappt die Fahrt nach Schladming problemlos. Das Wetter ist halbwegs ok und so kommen meine Lieben entspannt und ausgeruht in Schladming an.
08.07.2007
Das Wetter ist schön, es ist warm und sonnig. Heute steht der Mountainbike Weltcup auf dem Programm. Alle sind begeistert, genießen die Radfahrer auf der Strecke und im Zielbereich. Das Tempo und die waghalsigen Sprünge sind sehr eindrucksvoll. So werden unzählige Fotos gemacht. Die Kinder versuchen sich ebenfalls im "über die Schanzen springen". Das schaut gar nicht so schlecht aus. Von der Mittelstation bis ins Zielstadion in Schladming brauchen die besten Biker nicht mal 4 Minuten. Das läßt erahnen, mit welchem Mut die Burschen unterwegs sind.
09.07.2007 Heute ist das Wetter eher mäßig. Es ist kühl, immer wieder ziehen Regenschauer durch und die Wolken hängen tief. Nichts desto weniger steht ein Spaziergang auf dem Schwammerlweg in Rohrmoos auf dem Programm. Nicht wirklich was Neues, aber bei diesem Wetter eine nette Alternative. Aufgrund der Neueinführung der Sommercard, mit der jeder Schladmingbesucher seit heuer zwangsbeglückt wird, entscheiden wir uns kurzfristig noch zu einer Minigolfrunde in Schladming (mit der Sommercard gratis). Irgendwie muß man ja die Mehrkosten der Karte wieder reinbekommen ;-).
10.07.2007
Über Nacht ist der Winter ins Land gezogen. Es hat bis weit unter 2000 m geschneit. Winter im Sommer, das ist cool und so gehts rauf auf die Planai (mit der Gondel). Oben ist alles verschneit. Am Panoramaweg werden Schneemänner gebaut. Eine Schneeballschlacht steht natürlich auch auf dem Programm. Mit der richtigen Ausrüstung ist selbst ein Wintereinbruch in den Bergen auszuhalten.
11.07.2007 Der Regen hat aufgehört. Mit Jacke ist es echt angenehm draußen. Teilweise kommt die Sonne durch, ein richtiger Sommertag eben. Dieses Wetter muß man ausnützen und so gehts heute zum Sattelberg in der Ramsau. Als die Kinder noch kleiner waren, war der Dinoweg jedes Jahr im Programm. Die letzten Jahre allerdings waren wir nicht mehr dort und so ist es ganz witzig, den Weg mit unseren großen Kindern zu marschieren. Eine gemütliche Einkehr und der Ausblick Richtung Fastenberg runden den Ausflug ab.
12.07.2007 Schon wieder Wandern. Die Karin ist heuer gar nicht zu bremsen. Dank Sommercard und Gratisseilbahn gehts auf die Hochwurzen. Den Panoramaweg sind wir noch nie gegangen und so genießen alle dieses neue Erlebnis. Leider ist die Beschilderung nicht für Stadtmenschen geeignet. Aus dem netten kleinen Spaziergang wird eine richtige Wanderung. Letzten Endes landen wir (nach einer Umrundung des ganzen Berges) wieder bei der Talstation der Seilbahn. Tommi will unbedingt rodeln. Und so gehts nochmals rauf auf die Hochwurzen (kostet ja nix) und mit den Rodeln die Straße runter. Es macht riesig Spaß, die Geräte sind heuer super gewartet und sogar die Bremsen funktionieren. Am Abend komme ich mit dem Zug aus Wien und meine Lieben holen mich ab. Nach dem Abendessen sagt mir Helmut, dass für morgen eine längere Tour geplant ist. Eigentlich hab ich nicht wirklich Lust, aber er schafft es doch, mich zu überreden. So gehen wir alle relativ zeitig zu Bett.
13.07.2007
Um 5 Uhr leutet der Wecker. Heute steht der Planai Höhenweg zur Preintalerhütte auf dem Programm. Nach einem ausgiebigen Frühstück (dank Rosi !!) gehts mit dem Auto die Planaistraße rauf bis zur Krahbergzinkenkehre. Von dort starten wir los. Helmut führt unsere kleine Gruppe (wir sind zu viert) zügig an, immerhin werden wir mindestens 7 Stunden unterwegs sein. Auf halber Höhe des Krahbergzinkens zweigt der Weg ab. Entlang der Südwestflanke führt der Weg auf den Seerieszinken. Eigentlich wollen wir so nebenbei den Höchstein besteigen, nachdem aufgrund des Schlechtwetters der letzten Tage doch noch einiger Schnee liegt, entscheiden wir uns schweren Herzens dagegen. Der Weg ist teilweise komplett zugeweht, es ist ziemlich rutschig und man kann die Unebenheiten des Pfades kaum erkennen. Weiter gehts über die Neualm zur Preintalerhütte. Zwischendurch müssen wir immer wieder die Gämsen beobachten, die hier zahlreich zu finden sind. In der Preintalerhütte bekommen wir ein deftiges Mittagessen, das ist auch notwendig, der Hunger war schon groß. Anschließend beginnen wir den Abstieg zum Riesachsee. Bei einer gemütlichen Alm, direkt am Ufer des Riesachsees, machen wir nochmals eine kurze Einkehr, irgendwie hab ich Appetit auf einen Topfenstrudel, den gibts hier aber leider nicht. Die "Wilden Wasser" der Riesachfälle bilden den letzten Teil unserer Tour. Wer mich kennt und weiß, wie gerne ich bergab gehe (noch dazu Stufen und Treppen), der kann sich ungefähr vorstellen, wie ich diesen Abschnitt unserer Tour genieße :-(. Im Gasthof "Riesachfälle" wartet schon unsere Fahrerin. Die Frau eines Wanderkollegen ist so nett und holt uns von hier ab. Dank der ausgesprochen netten Wirtin bekomme ich auch noch meinen Topfenstrudel. Erschöpft, satt und zufrieden erreichen wir den Breilerhof. Ein herrlicher Tag geht zu Ende.
14.07.2007
Heute will ich eigentlich nichts gehen, die gestrige Tour steckt noch ziemlich schwer in meinen Beinen. Aber Karin ist heuer nicht zu stoppen. Wir fahren zum Bodensee ins Seewigtal. Wir wandern entlang des kleinen Sees und gehen zum Fuß des Wasserfalls rauf. Ich bin mit Tommi vorgegangen und wir warten im Nebel des wunderschönen Wasserfalls auf die Anderen. Wider Erwarten kommt von Karin der Vorschlag, auf die Hans Wödl Hütte zu gehen. So muß ich doch noch wandern. Tommi ist stinksauer, aber irgendwie kann ich ihn dann doch noch motivieren und wir kommen ohne große Raunzerei bei der Hütte an. Die gemütliche Hütte und der herrliche Ausblick entschädigen uns für den schweißtreibenden Aufstieg. Wieder einmal eine gemütliche Jause, ein paar Fotos und schon gehts wieder runter zum Bodensee und nach Hause.
15.07.2007 Helmut's Nichte, Sieglinde hat uns auf das heutige Biofest in der Ramsau aufmerksam gemacht. Sie wird dort als Model bei der Trachtenmodenschau teilnehmen. Das Wetter ist großartig, es ist ziemlich heiß. Es gibt viel Bio zu kaufen, Helmut's Bruder hat die Kindertischlerei mitgebracht. Zauberer und Artisten treten auf und zu guter Letzt gibt es noch die oben angesprochene Modenschau. Die Mädls sind alle sehr hübsch und kommen bei den Zuschauern gut an.
16.07.2007
Das Wetter ist nach wie vor super. Heute wollen wir uns den Eispalast am Dachstein anschauen. Dank Sommercard fahren wir gratis mit der Seilbahn auf den Gletscher. Oben erwarten uns ca. 15 Grad, eigentlich unglaublich für diese Höhe. Die Fernsicht ist in Ordnung, nach einigem Raten finden wir Großglockner und Großvenediger. Der Eispalast ist erst 1 Woche vorher eröffnet worden. Man hat in den Gletscher einige Gänge gebaut, in denen Figuren des Films "Ice Age" aus Eis nachgebildet wurden. Spannend zu wissen, mitten im Gletscher zu sein. Es ist ein wenig dunkel und ziemlich rutschig, da man direkt übers Eis geht. Am Heimweg wollen wir noch nach Schladming fahren. Ich entscheide mich spontan, erstmals vom Tal auf die Planai zu gehen. Am Breiler vorbei gehe ich den direkten Weg zum Gipfel. In der Schladminger Hütte halte ich kurz Rast, um dann weiter zum Krahbergzinkengipfel zu gehen. Ich genieße die Ruhe und Einsamkeit des Gipfels, bevor ich mich an den Abstieg mache. Auf der Planai steige ich in die Gondel und fahre bis zur Mittelstation. Der Abstieg bis zum Breilerhof ist dann nur mehr ein Spaziergang.
17.07.2007 Radfahren ist angesagt. Wir, das sind Anita, Sandra, Franzi und ich, fahren mit dem Fahrrad ins Untertal bis zu den Riesachfällen. Im gleichnamigen Gasthof machen wir Rast und warten auf den Rest unserer Familien, die zu Fuß unterwegs sind. Nach unserer Mittagsrast fahre ich mit dem Fahrrad das Auto holen, das einige Kilometer talauswärts geparkt ist. Wir Radfahrer treten wieder retour durchs Untertal bis zur Talbachklamm. Durch die Talbachklamm gelangen wir zur Planaibahn. Wir lassen uns mit den Rädern zur Mittelstation (gratis dank Sommercard !) raufbringen und fahren von da das letzte Stück bergab zum Breilerhof. Hier gibt es ein paar spannende Passagen, aber mit viel Glück und wenig Können schaffen wir auch diese Hindernisse.
18.07.2007
Heute sind wir auf der Ursprungalm. Am späteren Vormittag fahren wir mit dem Auto bis zum Parkplatz. Bei Rosis Hütte treffen wir Astrid und Ihre Freundinnen, die bereits von einer Tour zurückkommen. Ich kann Tommi überreden, mit mir die Lungauer Kalkspitze zu besteigen. Wir wandern ohne große Proleme bis zum Giglachsee. Ab dort hat Tommi keine Lust mehr. Mit Ablenkung, Motivation und anderen Geheimnissen schaffe ich es dann aber doch, ihn zum Weitergehen zu bewegen. Vorbei an einigen Schneefeldern erreichen wir die Akarscharte auf ca. 2300 m. Der letzte Anstieg bis zum Gipfel ist für Tommi eine Qual, letztendlich schaffen wir es dann aber doch. Tommi ist stolz, diesen Gipfel bestiegen zu haben, ich noch viel mehr. Der Abstieg ist von einem kleinen Unfall überschattet. Tommi bleibt beim Bergablaufen mit dem Stock hängen. Er fällt unglücklich auf die Knie, die natürlich sofort stark zu bluten beginnen. Im angrenzenden Schneefeld reinigen und kühlen wir die Wunde notdürftig. So angeschlagen erreichen wir die Giglachseehütte. Der Kaiserschmarren läßt die Schmerzen schnell vergessen, dann treffen wir noch Wolfgang und David (nette deutsche Breilergäste aus dem Raum Aachen), somit ist der Abstieg kein Problem mehr. David und Tommi verstehen sich wunderbar, haben auch keine Angst vor den bedrohlich wirkenden Hochlandrindern und erklettern jeden Fels, der in der Gegend herumsteht (was zumindest mir einige Nerven kostet). Auf der Ursprungalm kriegen wir von Rosi Kaffee und Kuchen, bevor wir alle zusammen wieder Richtung Breilerhof fahren.
19.07.2007
Hochgolling ! Schon jahrelang will ich da rauf. Heute ist es soweit, zusammen mit Rosi, Helmut und Wolfgang gehts ins Untertal. Wir starten am Fuße der Materialseilbahn von der Gollinghütte. So ersparen wir uns den langen Hatscher vom Riesachfall zum Talschluß. Das zeitige Aufstehen war nicht so einfach, aber beim Aufstieg zur Gollingscharte sind wir froh, Schatten zu haben. So schaffen wir den Anstieg in 1 1/2 Stunden. Wir machen eine kurze Rast und eine Bekannte der Schrempfs beschließt spontan, mit uns den Golling zu gehen. Von der Scharte geht es ziemlich steil durch felsiges Gelände, bis wir zu einer Weggabelung kommen. Wir entscheiden uns für den Nordwestgrat, ab hier beginnt eine wunderbare, nicht ganz einfache Felskletterei, die uns einiges abverlangt. Am Gipfel empfängt uns ein herrliches Panorama, mit dem eisig kalten Wind haben wir aber nicht gerechnet. So sitzen wir warm verpackt beim Gipfelkreuz und genießen den Ausblick. Den Abstieg wollen wir über den Normalweg gehen, allerdings dauert es eine Weile, bis wir ihn gefunden haben. Einfach den Nordwestgrat ein Stück retour, dann finden wir die Weggabelung. Der Abstieg ist nicht ganz einfach, das steile und ausgesetzte Gelände zusammen mit dem teilweise rutschigen Untergrund erfordern höchste Konzentration. Wir werden in der warmen Küche der Gollinghütte bestens bewirtet, das ist auch notwendig, wir sind doch schon einige Stunden unterwegs. Nachdem Bier und Schnaps ausgetrunken sind, beginnen wir den kurzen Abstieg zum Auto. Wieder kehren wir im Gasthof "Riesachfälle" ein, wo wir mit riesigen Eisbechern unsere Kohlenhydratspeicher auffüllen.
20.07.2007
Heute gibts Reitstunde mit anschließendem Lagerfeuer. Es werden Würstchen gegrillt, es gibt zu Trinken und die Kinder haben richtig Spaß. Anschließend fahren wir in die Ramsau zum Badeteich "The Beach". Es ist nicht zu voll und so verbringen wir zusammen mit den Neugebauers aus Aachen einen gemütlichen Nachmittag am Teich. Wir spielen ein wenig Fußball, Anita und David wagen sich auf die Riesenschaukel, während Tommi nach einigem Zögern vom Sprungturm springt. Leider ist das schon unser letzter Abend, wir sitzen gemütlich vorm Haus, genießen die warmen Temperaturen, trinken Wein und machen schon Pläne fürs nächste Jahr. Es wird etwas später, bis wir ins Bett gehen, aber was solls, außer heimfahren haben wir morgen sowieso nichts vor.
21.07.2007
Und wieder sind die Tage viel zu schnell vergangen. Erholsame und entspannende Ferienwochen sind vorbei, wir hatten jede Menge Spaß, haben nette Leute kennengelernt und freuen uns auf ein Wiedersehen.
|