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Einmal
in England die Premier League sehen, welcher Fussballfan träumt
nicht davon. Meinem Sohn sei Dank planten wir einige Tage in Liverpool.
Und wie der Zufall so wollte, spielte Liverpool in diesen Tagen ein
Heimspiel gegen Aston Villa. Aston Villa, das Team, das ich zwei Tage
vor unserer Abreise gegen Rapid in St. Hanappi bewundern durfte. Und
nochmals habe ich es meinem Sohn zu verdanken, dass wir uns auch um
Karten für das Rückspiel in Birmingham bemühten. Und
so wurde unser kurzer England Tripp doch tatsächlich ausgesprochen
spannend und unterhaltsam. Mehr dazu in diesem Bericht.
Wir
flogen am 23.8. mit der AUA nach London, verbrachten dort einen tollen
Tag mit Besichtigungen von Tower, dazugehöriger Brücke, Buckingham
Palace und einigen anderen Londoner Highlights, fuhren am 24.8. mit
dem Zug weiter nach Liverpool, wo wir am Abend das Stadion an der Anfield
Road mit dem Spiel FC Liverpool vs. Aston Villa besuchten.
Am
25.8. standen das Beatles Museum und die Albert Docks am Programm. Weiters
besuchten wir die Kathedrale von Liverpool, eine der größten
Kathedralen Europas.
Am
26.8. besichtigten wir das Marine Museum (freier Eintritt !) und das
Cavern Quarter.
Am
27.8. fuhren wir mit dem Zug nach Birmingham. Nach einer Shoppingtour
gings weiter ins Villa Park Stadium, wo wir als Höhepunkt den Aufstieg
Rapids gegen Aston Villa miterleben durften.
Der
28.8. kostete uns dann noch eine Menge Geld, da wir den Rückflug
von London nach Wien versäumten und wir eine weitere Nacht in einem
nicht gerade preiswerten Hotel am Flughafen Heathrow verbringen durften.
23.
August London
Um 5 Uhr läutet
der Wecker
- und das an einem Sonntag.
Aber immerhin haber wir ja einige Tage Urlaub vor uns. Und so ist auch
das Aufstehen einigermaßen erträglich. Schliesslich wollen
wir ja heute noch ein wenig von London sehen.
Der Flug ist ziemlich pünktlich und so kommen wir auch planmäßig
in London Heathrow an. Wir fahren mit der U-Bahn in die City und suchen
unser Hotel in der Nähe der London Bridge. Das wäre ja alles
relativ einfach, würden nicht die wochenendlichen Wartungsarbeiten
an der Londoner U-Bahn die direkte Anreise ein wenig erschweren. Eh
wurscht, wir sind ja sowieso zeitig dran.
Nachdem wir das Gepäck im Hotel abgegeben haben, gehts zu Fuss
Richtung Tower Bridge. Wir finden ein nettes Cafe direkt am Themseufer
und geniessen ein verspätetes Frühstück. Essen in England
muss nicht gut sein, teuer ist es garantiert. So gestärkt gehen
wir die Uferpromenade entlang bis zur Tower Bridge.
Das Wetter ist sensationell, ca. 30 Grad und keine Wolken am Himmel,
das ideale Wetter für eine Stadtbesichtigung.
Der Tower of London und die Kronjuwelen sind der nächste Programmpunkt.
Wir fahren mit der U-Bahn weiter zum Parlament. Tommi will unbedingt
den Big Ben sehen, von dort geht’s weiter, vorbei an der Westminster
Abbey, zum Buckingham Palace. Langsam werden wir müde, und so legen
wir uns für eine Stunde in den Green Park, so wie es halt die Londoner
auch machen. Natürlich schlafe ich sofort ein, Tommi hat seinen
Spaß daran, mich beim Schnarchen zu beobachten. Nach einer Kaffeepause
samt Kuchen geht es weiter zum Piccadilly Circus, zum Leicester Square,
Soho, Chinatown und letztendlich nach Covent Garden. Dort genießen
wir die Darbietung eines Zauberers, bis wir dann endlich in der Nähe
der Charing Cross Road zum Abendessen kommen, beim Italiener gibt’s
Pizza - und die ist sogar genießbar. Jetzt wissen wir endlich,
wie sich die Japaner fühlen, wenn sie an einem Tag bis zu 2 Städte
besichtigen. Jedenfalls fallen wir todmüde ins Bett – und
das war erst der erste Tag.
24.8.2009
Liverpool
Kaum sind wir munter, geht es mit dem Zug nach Liverpool. Der schlechte
Ruf der britischen Bahn ist für uns vorerst nicht nachvollziehbar.
Pünktlich, bequem und schnell, nach ca. 2 Stunden sind wir in Liverpool.
Nachdem wir das Appartement erst ab 15 Uhr beziehen können, begeben
wir uns samt Gepäck auf die Suche nach dem Fanshop des Liverpool
FC. Ein wahres Paradies, hier gibt es alles, zu jedem Spiel des Liverpool
FC in der Premier League gibt es T-Shirts, Kaffeetassen, Schals, etc.
Natürlich kaufen wir Schal, Polo und Trikot samt Torres Schriftzug.
Den Fanshop des FC Everton finden wir allerdings nicht. Anschließend
geht’s zum Spanier zum Mittagessen. Es schmeckt ausgezeichnet,
sogar Tommi ist mit seinen Chicken Wings zufrieden. Endlich können
wir in unser Appartement einziehen. Die Wohnung ist nett und modern
eingerichtet, es sieht sehr gepflegt aus, die Küche ist mit Toaster,
Herd, Geschirrspüler, Kaffeemaschine und Kühlschrank ausgerüstet,
somit ist das Frühstück für die nächsten Tage gesichert.
Kurz noch die Liverpool Shirts anziehen und schon geht’s mit dem
Bus zur Anfield Road. Die Verbindung ist super, der Bus fährt direkt
vors Stadion und ist höchsten 20 Minuten unterwegs. Allerdings
wird klar darauf hingewiesen, dass es nach dem Spiel keinen Busservice
gibt. Die Gegend rund ums Stadion sieht ein wenig mitgenommen aus, alte
Reihenhäuser im englischen Stil, einige Pubs mit Stacheldraht rundum,
also nicht wirklich einladend. Das Stadion selbst sieht ebenfalls nicht
mehr ganz frisch aus und man versteht die Pläne, in absehbarer
Zeit ein neues Stadion bauen zu wollen.
Wir essen noch eine Kleinigkeit, genießen die Atmosphäre
vorm Stadion, bevor wir uns durch die wirklich engen, aber zahlreichen
Einlässe zwängen. Drinnen sind wir überrascht, wie wenig
Leute hier sind. Es stellt sich heraus, dass erst unmittelbar vor Spielbeginn
die Engländer auf ihre Plätze gehen. Wir sitzen ca. zwei Meter
neben der rechten Torstange in der dritten Reihe. Beim Einschiessen
ist ein Netz hinter dem Tor aufgespannt, zu unserer Überraschung
wird dieses aber unmittelbar vor Spielbeginn entfernt. So befürchten
wir schon Schlimmes, sollte Torres vielleicht doch einmal nicht das
Tor treffen. Wir beobachten die Spieler beim Aufwärmen, wehren
etliche Bälle ab (das Netz ist nicht wirklich schützend) und
freuen uns auf ein tolles Spiel. Ach ja, die Sitzplätze sind so
eng, dass sogar Susi Ihren Vordermann (ein Wildfremder) zwischen den
Füssen hat, den Beweis seht ihr auf dem Foto. Sobald die Mannschaften
auflaufen, beginnen die Reds ihre Hymne zu singen (You’ll never
walk alone), wer den Text nicht kennt, kann im Internet gerne nachlesen.
Es ist beeindruckend, alle stehen und singen mit, eine richtige Gänsehautstimmung.
Hier das Video dazu.
Aber das wars dann auch schon. Leider verläuft das Spiel nicht
sehr gut für Liverpool und die Stimmung ist meiner Meinung nach
schlechter als in St. Hanappi. Letztendlich verlieren die Reds 1:3.
Wir sind nicht sicher, ob dieses Resultat Rapid vielleicht hilft (vielleicht
sind sie ja dann doch ein wenig überheblich) oder doch schadet
(das Selbstvertrauen steigt). Wir werden es in drei Tagen erfahren.
Viele Zuschauer verlassen das Stadion schon vorzeitig und auch die Mannschaften
sind nicht bereit, sich mit einer Ehrenrunde bei den Fans zu bedanken.
Draussen herrscht Chaos pur. Alle Strassen sind mit Fussgängern
verstopft, man findet weder Taxi noch Bus und so trotten wir einfach
der Masse hinterher. Nach ca. 20 Minuten Fussmarsch erwischen wir ein
Taxi, dass uns für 10 Pfund zum Appartement bringt. Trotz enttäuschender
Stimmung und einer Heimniederlage war es ein herrlicher Abend und eine
einmalige Erfahrung.
25.8.2009
Beatles
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Beatles. Wir marschieren nach
dem Frühstück zum Albert Dock. Dieses alte Dock wurde renoviert
und ist jetzt Heimat vieler Geschäfte, Restaurants und Museen.
Unter anderem befindet sich hier das Marinemuseum, das Sklavereimuseum
und die Beatles Story. Wir entscheiden uns fürs Beatles Museum,
als alte Fans der Beatles haben wir sogar Tommi soweit, dass er sich
für diese historische Band interessiert. Mit viel Musik und Multimedia,
gemischt mit uralten Erinnerungsstücken erfährt man hier den
Aufstieg und Fall der berühmtesten Liverpooler Musiker. Ein riesiger
Shop, wo CD’s und Erinnerungen gekauft werden können, darf
natürlich auch nicht fehlen. Anschliessend machen wir eine Fahrt
mit dem „Yellow Duck Marine“, einem Amphibienfahrzeug, das
uns durch die Stadt und durch die Docks führt. Die Animateurin
ist wirklich witzig, erzählt viel Interessantes und bringt gegen
Ende der Tour alle Passagiere dazu, „Yellow Duck Marine“
zu singen (im Original Yellow Submarine). Wir sehen die Schulen und
Wohnungen einiger Beatles, fahren an der Kathedrale von Liverpool vorbei
und auch die modernen und teuren Wohnviertel direkt an den Docks gehören
zum Programm. Und weil’s so schön war, machen wir anschliessend
noch einen Spaziergang nach Chinatown und zur Kathedrale, vom Turm hat
man grossartige Sicht über ganz Liverpool, auch die Stadien von
Liverpool und Everton kann man sehen. Zu guter Letzt finden wir ein
nettes Restaurant (englische Küche, gut und teuer), wo wir den
Tag ausklingen lassen.
26.8.2009
Sklaverei
Der heutige Tag steht nicht im Zeichen der Wirtschaft und deren Gewinnoptimierung,
vielmehr ist mit Sklaverei die nicht gerade rühmliche Rolle Liverpools
gemeint, die diese Stadt in den letzten Jahrhunderten inne hatte. Zu
Zeiten des florierenden Menschenhandels (bin nicht sicher, ob diese
Zeiten jemals vorbei sein werden) war Liverpool der Dreh- und Angelpunkt
dieses Gewerbes in Europa. Ein tolles Museum ist diesem Thema gewidmet,
großartig gemacht und das noch bei freiem Eintritt. Wir verbringen
ca. 2 Stunden in den Ausstellungsräumen und wechseln dann direkt
ins Marinemuseum, das im gleichen Gebäude untergebracht ist. Die
Geschichte der Reedereien, die unter anderem auch die Titanic betrieben,
als auch die jüngere Geschichte und die Rolle Liverpools im 2.
Weltkrieg wird hier sehr lebendig und interessant dargestellt. Und nachdem
ausnahmsweise das Wetter auch nicht gerade toll ist, marschieren wir
gleich weiter in ein weiteres Beatles Museum (The Fab4 Experience).
Hier kann man einen kleinen Film in 3D bewundern, viel interessanter
ist allerdings das angeschlossene John Lennon Museum, wo viele familiäre
Erinnerungsstücke ausgestellt sind. Ach ja, und ein großer
Shop darf natürlich auch nicht fehlen. Beim Rückweg besuchen
wir einen anderen Fanshop des Liverpool FC und auch den Fanshop des
FC Everton finden wir letztendlich (ist im Einkaufskomplex Liverpool
One). Das Cavern Viertel ist das letzte Ziel des heutigen Tages. Wir
gehen in den Cavern Club und machen ein paar Fotos. Irgendwie spürt
man hier noch immer die Beatles, obwohl es in Wien sicherlich auch Clubs
dieser Art gibt (z.B. das Chelsea). Abendessen und ab ins Bett, morgen
wird’s spannend, wir fahren nach Birmingham und schauen uns Aston
Villa gegen Rapid an.
27.8.2009
Birmingham
Und wieder ist die britische Bahn ein Muster an Pünktlichkeit,
im bequemen und sauberen Zug sind wir nach ca. 1 ½ Stunden Fahrzeit
in Birmingham. Mit dem Orientieren tun wir uns ein wenig schwer in dieser
Stadt, allerdings sind wir überrascht, wir modern und freundlich
sich Birmingham präsentiert. Nachdem wir einmal unser Hotel gefunden
haben, können wir die modernen Einkaufsviertel und die mit Blumen
herrlich geschmückten historischen Stadtteile mitsamt den Kanälen
und deren Hausboote genießen. Die „Grünen“ haben
die Stadt in Besitz genommen, in diesem Fall sind aber die zahlreichen
Rapidfans gemeint, die überall zu finden sind. Wir machen eine
Rundfahrt mit dem Schiff, irgendwie mutet diese Stadt ein wenig holländisch
an. Anschließend geht’s in den Shop von Aston Villa, wir
müssen ja noch ein wenig unsere Ausrüstung fürs Spiel
ergänzen. Wir fahren mit dem Zug zum Stadion, es sind lediglich
3 Stationen, von da ist es dann noch ein Weg von ca. 10 Minuten bis
vors Stadion. Wir holen uns unsere übers Internet bestellten Karten
ab (klappt hervorragend), bewundern das wirklich moderne Stadion, auch
die Umgebung hier wirkt ein wenig seriöser als jene an der Anfield
Road. Zufällig treffe ich noch Freunde vom Fanclub „Grüne
Veltliner“, dann warten wir, bis die Mannschaft kommt. Die Rapidfans
machen einen Höllenlärm, einige wenige pöbeln besoffen
herum, insgesamt ist aber die Stimmung sehr friedlich. Unsere Plätze
haben wir bewusst im Sektor der Engländer gewählt, wir wollen
doch hauptsächlich die Stimmung in den englischen Stadien erleben.
Das Spiel ist unglaublich spannend, nach ca. 15 Minuten weiß unser
Sektor, wem wir die Daumen drücken. Trotzdem bleiben die Zuschauer
immer freundlich und auch als das Ausscheiden von Aston Villa feststeht,
sind die Leute nett und fair und gratulieren zum Aufstieg. Ach ja, und
solche Fans wie jene des SK Rapid haben sie in diesem Stadion noch nie
gesehen. Und wirklich, es war unglaublich, man konnte über 90 Minuten
fast ausschließlich die wenigen Rapidfans hören. Die Heimfahrt
im Zug klappt ausgezeichnet und mit der Freude über einen überraschenden
Aufstieg Rapids gehen wir zu Bett.
28.8.2009
It’s too late
Vormittags wollen wir noch ein wenig shoppen gehen, wir haben ein tolles
Clarks Geschäft gefunden und Tommi will noch unbedingt ein Aston
Villa Shirt. Aber vorher besuchen wir noch das Sea Life Aquarium Birmingham.
Hier kann sich das Wiener Haus des Meeres einiges abschauen, die Becken
sind wunderbar gepflegt, es gibt viele Animationen für die Kids
und auch die Dekoration ist ansprechend. Also bitte, liebe Betreiber
des Haus des Meeres, ab nach Birmingham und ein paar Tipps einholen.
Anschließend holen wir unsere Koffer und gehen shoppen. Schuhe
und Shirts sind bald gekauft und so kommen wir pünktlich zum Bahnhof.
Und nun zeigt uns die britische Bahn ihr wahres Gesicht. Aufgrund irgendwelcher
Signalfehler auf der Strecke werden alle Züge nach London gestrichen.
Erst mit einer ca. einstündigen Verspätung fahren wir los,
…. Jedenfalls kommen wir äußerst knapp am Flughafen
an. Dort erfahren wir, dass wir leider um wenige Minuten zu spät
dran sind. Und so müssen wir uns für eine Nacht am Flughafen
in Heathrow ein sündteures Hotel gönnen. Immerhin gehen wir
nochmals gut und teuer essen. Aber um 300 Pfund hätte ich in Wien
noch ein wenig mehr dafür bekommen.
29.8.2009
It’s too early
Um ½ 4 Uhr läutet der Wecker. Wir wollen ja nich zu spät
kommen!! Und wirklich, diesmal klappt es, wir checken ein, der Flug
geht püntklich um 6:00 und so sind wir dann endlich um 9 Uhr in
Wien. Es waren spannende Tage, wir sahen tolle Städte, die vielleicht
nicht so bekannt sind wie London, aber genauso eine Reise wert. Ach
ja, und das mit dem Groundhopping ist auch ganz nett, das werden wir
sicher wieder einmal machen.
Wer
noch mehr Fotos sehen will – BITTE
SCHÖN
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