Edis Reisetagebuch

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Da hab ich doch tatsächlich von meinen Kollegen einen Gutschein für einen Bergführer zwecks Besteigung des Großglockners geschenkt bekommen. Die wissen schon, wie sie mich unter Druck setzen können. Nun gut, der Gutschein war eigentlich für eine Bergführerin ausgestellt gewesen, aber das war dann wahrscheinlich doch nur ein Lockmittel, um mir diese Tour schmackhaft zu machen. Was soll's, insgeheim war ich dann doch froh, von einem Mann gesichert zu werden, 95 kg Lebendgewicht müssen erst mal gehalten werden. Wobei mir Hans (der männliche Bergführer) versicherte, aucklickenh eine geübte Frau (Bergführerin) hätte mit mir keinerlei Probleme. Jedenfalls hatte ich das Vergnügen, mit Hans Oberluggauer den Großglockner über den Normalanstieg von Kals aus besteigen zu dürfen. Begleitet wurde ich von Annemarie (von Hans liebevoll Rosemarie genannt), einer ausgesprochen netten Dame aus Kufstein, die sich kurz entschlossen auf der Stüdlhütte unserer Seilschaft anschloss. Im Folgenden ein paar Bilder und Erinnerungen zu diesem einmaligen Erlebnis.

09.09.2006

Nach dem Mittagessen mache ich mich auf den Weg Richtung Osttirol. 570 einsame Kilometer liegen vor mir. Der Verkehr auf der A2 ist lebhaft, aber glücklicherweise gibt es keine verkehrsbedingten Behinderungen. Eigentlich muss ich ja genaugenommen nur einmal abbiegen (Knoten Villach) und natürlich fahre ich genau dort falsch. Also eine kleine Ehrenrunde durch Kärnten und schon bin ich wieder auf der richtigen Strecke. Ab Spittal an der Drau gehts ein wenig zäh, das ist aber nichts gegen den Verkehr in Lienz. Na ja, der Dolomitenmann ist eben nur einmal jährlich und der zieht doch einige Zuschauer an. Trotzdem komme ich noch rechtzeitig in Kals an. Ich erblicke das erste Mal den Großglockner, am ganzen Himmel ist keine Wolke zu sehen. Ich beziehe mein Quartier im Ködnitzhof, das Zimmer ist einfach, aber preiswert. Nach einem umfangreichen Abendessen gehe ich zeitig zu Bett, morgen wartet ein spannender und vermutlich anstrengender Tag auf mich.

10.09.2006

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Wie immer an solchen Tagen brauche ich keinen Wecker. Die innere Unruhe weckt mich bereits vor 7 Uhr. Ich packe meinen Rucksack, um nach dem Frühstück gleich abfahren zu können. Bereits um 8 Uhr sitze ich im Auto und fahre die Kalser Glocknerstraße zum Lucknerhaus, wo der Wanderweg beginnt. Der Parkplatz ist gut gefüllt, die Autos sind mit Reif überzogen und im Hintergrund strahlt der Großglockner in seiner vollen Pracht.

Knapp vor 1/2 9 Uhr marschiere ich los. Nachdem ich erst so gegen 12 Uhr den Bergführer auf der Stüdlhütte treffen soll, habe ich jede Menge Zeit. Ich geniesse den tollen Ausblick, fotografiere pausenlos und unterwegs entdecke ich zu meiner Freude ein stattliches Murmeltier, das zwar lauthals herumpfeift, aber meine Ungefährlichkeit wittert und unbeirrt auf seinem Platz verharrt. Ich gönne mir eine kurze Rast bei einem herrlichen Wasserfall, esse eine Kleinigkeit und entspanne mich einfach frei nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel".

Nach ca. 2 Stunden erreiche ich die Stüdlhütte. Ich bin überrascht, wie viele Menschen hier sind. Später erfahre ich, daß die Osttiroler Schwimmunion zur Autogrammstunde mit Markus Rogan gekommen ist. 30 Kinder, deren Eltern und Begleitung können ganz schön für Stimmung sorgen.

In der Hütte erkundige ich mich nach meinem Bergführer und bin überrascht, dass er schon hier ist. Wir beprechen unseren Tagesablauf und planen den Abmarsch für ca. 1/2 12 Uhr. Spontan gesellt sich Annemarie aus Kufstein zu uns, somit machen wir uns zu Dritt auf den Weg.

Von der Stüdlhütte führt der Weg leicht ansteigend zum Ködnitzkees, wo wir das Seil anlegen und derart gesichert den Gletscher überqueklickenren. Anfangs ist das Gehen ein wenig schwierig, durch das warme Wetter fließt jede Menge Wasser den Gletscher hinab und man muss aufpassen, keine nassen Füße zu bekommen. Weiter oben wird es ein wenig steiler, aber Hans drosselt das Tempo entsprechend, er kann am besten abschätzen, was noch vor uns liegt. Knapp unterhalb der Erzherzog Johann Hütte kommen wir zur ersten wirklichen Kletterstelle im Fels. Aber mit der Unterstützung und Sicherung von Hans schaffen wir auch diese Passage problemlos. Wir erreichen nach ca. 2 Stunden die Adlersruhe, wo wir den weiteren Tagesablauf besprechen wollen.

Nachdem weder Annemarie noch ich Konditionsprobleme haben, entschließen wir uns, den Gipfel noch heute in Angriff zu nehmen. Das Wetter ist großartig, die meisten Leute sind bereits auf dem Rückweg und so hoffen wir, staufrei den Glockner besteigen zu können. Von der Adlersruhe sind es noch knapp 350 Höhenmeter zum Gipfel. Das scheint doch recht einfach zu schaffen zu sein.

Schon bei der Hütte legen wir Seil und Steigeisen an. Vorerklickenst noch recht einfach über Fels geht es schon nach wenigen Minuten ins sogenannte Glocknerleitl, eine ca. 40 Grad steile Eis- und Schneepassage, die uns einigen Respekt abverlangt. Unterwegs begegnen wir einer 81-jährigen Frau, die bereits beim Abstieg ist. Meine Hochachtung, so etwas hätte ich nicht für möglich gehalten. Nach dem Leitl legen wir die Steigeisen und Stöcke ab, denn ab jetzt geht es nur mehr mit Kletterei weiter. Es ist ziemlich steil, die Felskletterei macht riesig Spaß und mit der Geklickenwissheit, gesichert zu sein, erscheint sie auch nicht mehr so schwierig und gefährlich. Wir erreichen den Kleinglockner, steigen einige Meter ab und stehen vor der berüchtigten Glocknerscharte. Nur wenige Meter lang und max. 30 - 40 cm breit, verstehe ich plötzlich den Ruf dieser Stelle. Wenn man auf den Gipfel will, muss man auch diese Scharte überwinden und nach einiger Unsicherheit am Anfang geht es ja dann doch recht einfach. Es macht eben einen Unterschied, ob man im Flachen geht oder ob es links und rechts mehrere hundert Meter runtergeht. Ab jetzt geht es wieder über tolle Kletterpassagen sehr steil bergauf und endlich, nach 2 Stunden, erreichen wir den höchsten Punkt Österreichs.

Ein tolles Gefühl, es geschafft zu haben, ein atemberaubender Ausklickenblick über die Alpen von Südtirol bis Oberösterreich empfangen uns hier oben. Von großer Drängelei rund ums Gipfelkreuz ist nichts zu merken, lediglich zwei weitere Seilschaften sind mit uns am Gipfel. Natürlich machen wir Fotos, Hans erklärt uns hunderte Berge, die wir sehen können (hab mir nur ein paar wenige gemerkt) und wir freuen uns, tatsächlich den Glockner bestiegen zu haben. Noch ein paar Glückwünsche und Umarmungen und nach ca. 30 Minuten geht es wieder zurück zur Adlersruhe. Ein wenig mulmig ist uns schon, wenn wir an den Abstieg denken, der ja bekanntlich um einiges schwieriger ist.

Mit den Tipps von Hans, unseren Hosenböden und auch einigem Geschick geht es langsam, aber stetig bergab. Die Glocknerscharte sieht von dieser Seite deutlich breiter aus und entsprechend weniger spannend ist das Drübergehen. Spannend wird es erst wieder, als wir oberhalb vom Leitl stehen, unglaublich, wie steil diese Stelle ist. Nach anfänglichem Zaudern gewinnen wir dann aber doch Vertrauen in die Steigeisen und recht zügig geht es zur Erzherzog Johann Hütte. Trotzdem brauchen wir wieder 2 Stunden bis zur Hütte.

Wir erleben einen herrlichen Sonnenuntergang und schön langsam schleicht sich die Müdigkeit in unsere Beine. Die Hütte ist gut besucht (ca. 100 Leute im Lager), das Abendessen ist reichlich und gut, allerdings fallen mir so gegen 22 Uhr die Augen zu und ich begebe mich ins 30 Bettenzimmer. Ein einziger Schnarcher sorgt für eine durchwachte Nacht, lediglich im Morgengrauen kann ich dann noch eine halbe Stunde schlafen. Annemarie ist es nicht besser ergangen, wir sind beide froh, den Gipfel schon gestern gemacht zu haben. Heute wären wir vermutlich ein wenig müder als am Vortag.

11.09.2006

 

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Um 1/2 7 Uhr frühstücken wir und so gegen 1/2 8 Uhr geht es zusammen mit Hans über den Gletscher zurück zur Stüdlhütte. Knapp vor 9 Uhr sind wir da, wir tauschen noch die Adressen, trinken eine Kleinigkeit und verabschieden uns von Hans. Zusammen mit Annemarie steigen wir zum Lucknerhaus ab. Eine tolle Bergtour ist zu Ende.

Wir blicken nochmals zurück zum höchsten Berg Österreichs, wieder sehen wir kaum eine Wolke, eigentlich schade, dass es schon vorbei ist.

Die Heimfahrt ist nochmals ein Abenteuer, weniger wegen des Verkehrs als wegen meiner Müdigkeit. Aber mit Essen, Trinken und CD hören halte ich mich irgendwie wach.

Auf diesem Wege nochmals DANKE an meine Kollegen, ihr habt mir ein großartiges Geschenk bereitet, welches ich niemals vergessen werde.