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Radtour
von Wien nach Schladming auf den Fastenberg
21.8.2006 – 24.8.2006
Die
Tour führte mich von Wien, den Donauradweg flussaufwärts bis
Enns, dann weiter den Ennsradweg über Steyr, das Reichraminger
Hintergebirge nach Admont, von dort weiter über Liezen und Gröbming
auf die Planai bis zum Breilerhof.
Flussabwärts
gibt’s ja jede Menge Rad- und Reiseführer, flussaufwärts
sieht es da schon nicht mehr so gut aus. Und so war es des Öfteren
eher ein glücklicher Zufall, den richtigen Weg zu finden. Vor allem
ab Enns wurde es zeitweise relativ unübersichtlich. Mit dem entsprechenden
Kartenmaterial und einigen Mehrkilometern war es aber schließlich
doch möglich, halbwegs auf der geplanten Route zu bleiben.
Die
Landschaft wechselte zwischen Aulandschaften bei Wien und Greifenstein,
durch die romantische Wachau, nach Grein weiter durch Wiesen und Felder
bis Mauthausen. Dann durch die herrliche Flusslandschaft zwischen Enns
und Reichraming, das Reichraminger Hintergebirge mit seinen einsamen
Rad- und Wanderwegen, weiter durchs Gesäuse nach Admont mit seinem
herrlichen Bergpanorame und letztendlich das Ennstal entlang, immer
begleitet vom Grimming und später vom Dachstein.
Es war interessant, gegen
den Mainstream zu radeln, ich habe gerade mal eine Handvoll Radfahrer
getroffen, die in meine Richtung unterwegs waren. Jedenfalls war diese
Radtour ein tolles Erlebnis.
Wer noch ein wenig mehr über diese Tour erfahren möchte, der
kann hier in meinem Reisetagebuch einfach weiterlesen.
Einige technische
Daten:
21.08.2006
Strecke:
Donauinsel am linken Ufer bis Einlasswehr, weiter nach Korneuburg und
Greifenstein. Bei Greifenstein die Donau überquerend aufs rechte
Ufer, weiter nach Zwentendorf und Krems.
Weiter am rechten Ufer durch die Wachau, Rast in Rossatz, dann weiter
bis Melk. Kaum Steigungen, sehr gut beschildert, meist die Donau entlang,
einzig vor Zwentendorf führt der Weg ein wenig über Nebenstraßen
weg von der Donau.
Ca. 113 km, 5 ½ Stunden Fahrzeit.
Um
½ 10 Uhr fahre ich los, schon nach einem Kilometer hab ich die
erste kleine Panne: die Satteltaschen sind verkehrt montiert und behindern
mich beim Treten. Kurzer technischer Zwischenstopp zum Taschen neu montieren
und endlich geht’s richtig los. Es dauert doch einige Kilometer,
bis man den richtigen Tritt gefunden hat. Ich fahre die Donauinsel stromaufwärts
bis zum Einlasswehr Langenzersdorf, weiter nach Korneuburg und Greifenstein,
wo ich auf das rechte Donauufer wechsle.
Das
Wetter ist angenehm kühl und sonnig. Ich habe nur leichten Gegenwind,
was sich allerdings noch ändern sollte. Ab Greifenstein betrete
ich Neuland. Der Radweg führt mich nach Tulln, wo ich die erste
kurze Rast mache. Der Wind wird leider etwas stärker und kommt
mir (wie auch die nächsten Tage) entgegen. Bis Zwentendorf führt
die Strecke teilweise über wenig befahrene Nebenstraßen,
alles aber sehr gut beschrieben.
Nach Zwentendorf habe ich die erste Kollision mit einem Käfer,
der sein Leben auf meiner Stirn beendet. Und 100 m weiter gleich nochmals.
Ab da halte ich den Kopf weniger aufrecht, sodass mich der Helm schützen
kann (dafür hat man ihn ja). Die Strecke bis Krems ist eher langweilig,
breiter Radweg am Donaudamm (rechtes Ufer). Links Auwald, rechts die
Donau. Ich entscheide mich spontan, die Wachau am rechten Donauufer
zu durchfahren. Ein weiser Entschluss, nördlich der Donau geht
bei Krems ein Schauer nieder, ich bleibe glücklicherweise trocken
und kann mir das Spektakel in Ruhe anschauen.
In
Rossatz, gleich gegenüber von Dürnstein finde ich eine kleine
Raststation, wo ich meine Mittagspause mache. Mittlerweile bin ich ja
schon 4 Stunden unterwegs und habe ca. 85 km zurückgelegt. Das
Essen ist ok (Toast mit Spiegelei), ich krieg meine Trinkflasche gefüllt
und schon kann es weitergehen. Ich habe einen herrlichen Blick auf die
bekannten Dörfer am nördlichen Ufer (Dürnstein, Weissenkirchen,
Spitz, …), hin und wieder stoppe ich und mache Fotos. Der Weg
führt durch Obstplantagen (Apfel, Birne, Pfirsich), an Weinreben
vorbei, ich komme durch kleine ursprüngliche Dörfer, insgesamt
ist diese Seite weit weniger überlaufen als das linke Donauufer.
Das Wetter ist nach wie vor sehr schön, einzig der Gegenwind wird
immer stärker und störender.
Kurz
vor Melk (immer am rechten Ufer entlang) ist noch eine kleine Steigung,
und dann hab ich auch schon mein Tagesziel erreicht. Insgesamt war die
1. Etappe ca. 113 km lang, ich habe kaum körperliche Probleme,
einzig den Rücken spüre ich ein wenig.
Nach zwei Absagen bekomme ich im 3. Hotel ein Zimmer, gut bewacht von
einem riesigen Jagdhund, der mich bedrohlich anknurrt. Das Hotel ist
zentral gelegen, das Zimmer klein, aber liebevoll eingerichtet, Bad
und WC sind am Gang. Ich bezahle 38 Euro inklusive Frühstück,
stolzer Preis für diesen Standard. Generell kommt mir Melk schon
ein wenig zu touristisch vor. Jetzt sitze ich im Cafe Zentral beim Radler
(no na) und langsam wird es kalt.
Ich
mache einen Spaziergang zum Stift. Den Eintrittspreis erspare ich mir,
allerdings hätte ich gerne die Stiftsgärten besucht, worauf
der Portier meint, um 18 Uhr wird geschlossen, da es bereits ½
6 wäre, verkaufe er mir aber auch kein Ticket mehr, allerdings
könne er mich auch nicht ohne Eintrittskarte reinlassen ! Irgendwie
erstaunlich, diese Logik, aber was solls, wieder 3 Euro gespart.
Anschließend
gehe ich zur Donau, schaue mir die Schiffsanlegestellen an, geniesse
die Abendsonne und schlendere dann wieder Richtung Zentrum Melk. Ich
suche mir eine Pizzeria mit griechischen Spezialitäten aus, esse
Schafskäse und Gyros, trinke herrlichen Wein aus der Wachau (Roter
Veltliner) und bin dann gegen 20 Uhr 30 am Zimmer im Gasthof „Goldener
Stern“. Immerhin war ich ca. 6 ½ Stunden unterwegs und
irgendwie bin ich müde. Beim DSF-Fussball schlafe ich bereits ein.
22.8.2006
Strecke:
Donau am rechten Ufer bis Grein, etwas stromaufwärts über
die Brücke ans linke Ufer, am Ufer entlang bis Dornach. Später
ins Hinterland, vorbei an Feldern und Wiesen, ein wenig hügelig,
durch Orte wie Mettensdorf und Mitterkirchen, sehr windanfällig.
Kurze Rast bei Hütting, hier gibt es auch eine Wassertankstelle
(!). Weiter am linken Ufer bis zur Donaubrücke bei Enns. Wieder
sehr windanfällig, kaum Schutz durch Bäume. Ab da kaum brauchbare
Beschilderungen. Durch Industriegebiet und Autobahnzubringer nach Enns.
Kurze Rast am Hauptplatz. Weiter die Enns stromaufwärts entlang
der Hauptstrasse, separierter Radweg, allerdings wenig interessant.
Einige Kilometer vor Steyr führt der Radweg wieder weg von der
Strasse zur Enns, über Wald- und Feldwege nach Steyr. Nach der
Ortstafel ist es ein wenig verwirrend (nicht über die Holzbrücke),
anschließend immer dem Radweg R7 folgend bis ins Zentrum von Steyr.
Ca. 117 km, 6 Stunden Fahrzeit.
Ich erwache ohne Wecker bereits um ½ 8 Uhr. Ich frühstücke
(Semmeln, Brot, Wurst und Kaffee alles genau rationiert, Müsli,
Orangensaft oder zusätzliches Gebäck kostet 1 € Aufpreis)
gemütlich und bin um ca. 9 Uhr 30 abreisebereit.
Runter
zur Donau, entlang dem Wasser. Den Wind spüre ich heute noch nicht,
zusätzlich nehmen die Bäume die Wucht des Windes. Schon knapp
nach der Abfahrt aus Melk beginnt es zu regnen. Glücklicherweise
begleitet mich dieses Mistwetter höchstens eine Stunde, dann lockert
es wieder auf. In Ybbs ist es ein wenig verwirrend, nur ja nicht über
die Brücke, es sei denn, man will nach Persenbeug. Ich bleibe am
südlichen, rechten Donauufer.
Nun
geht’s in den Strudengau, die Landschaft ist wildromantisch, immer
wieder
hat man einen schönen Ausblick auf die Orte am gegenüberliegenden
Donauufer. Sarmingstein, St. Nikola und Struden schmiegen sich dicht
an die Felsen an der Donau. Kurz vor Grein fahre ich ungeschützt
gegen den immer stärker werdenden Gegenwind, der tolle Blick auf
die Stadt entschädigt mich allerdings ein wenig. Bei der Donaubrücke
wechsle ich aufs nördliche, linke Donauufer. Hier habe ich anfangs
noch Windschutz durch den dichten Auwald, allerdings führt der
Weg schon sehr bald weg von der Donau Richtung
Norden durch die Orte Mettensdorf und Mitterkirchen. Landschaftlich
ist es hier wunderschön, leider gibt es hier weit und breit keinen
Schutz vor dem immer heftiger werdenden Gegenwind. Vorbei an Mais- und
Sonnenblumenfeldern führt der Weg auf Nebenstrassen kreuz und quer
durchs Land.
In
Hütting finde ich eine kleine Touristeninformation samt Kiosk.
Hier mache ich Mittagspause, genieße die durch die Wolke blinzelnde
Sonne, Leberkäse und Radler und sammle Kraft für die nächsten
Kilometer. Für alle Radfahrer bemerkenswert ist der öffentliche
Brunnen, wo die Trinkflaschen gefüllt werden können.
Vorbei am Kraftwerk Wallsee geht’s ungeschützt dem Wind ausgesetzt
Richtung Au a.d.D. Ein netter Yachthafen fällt auf. Endlich ist
die Donaubrücke bei Enns in Sicht. Ich schiebe das Fahrrad die
Stufen hinauf, hoffe ab hier auf Rückenwind (leider nein, keine
Ahnung, wieso nicht ?!?!) und verfahre mich kurz darauf
gewaltig. Anfangs noch beschildert, führt der Weg mitten in ein
Industriegebiet und endet dort (zumindest für mich). Interessanterweise
gibt es aber auch Wegweiser genau in die andere Richtung. Nach 3 weiteren
Versuchen entscheide ich mich, den Weg direkt über die Bundesstrasse
1 nach Enns zu nehmen. Ein kurzer, aber steiler Anstieg bringt mich
in die Altstadt, die dunklen Wolken
verheißen nichts Gutes und so mache ich kurz entschlossen nochmals
Rast in einem netten Gasthof direkt am Hauptplatz. Ich mache meine täglichen
Telefonate, trinke meinen Radler und warte den heftigen Regenguss ab.
Nach
einer halben Stunde geht’s weiter Richtung Steyr. Mit der geplanten
kürzeren Etappe wird es leider nichts, irgendwie habe ich bei der
Planung die Karte etwas zu oberflächlich studiert. Ab Enns sind
es noch ca. 27 km nach Steyr (sofern ich nicht wieder unbeabsichtigt
einige Abstecher mache). Der Weg ist hier schlecht beschildert, leider
kein Vergleich mit dem Donauradweg. Anfangs entlang der Hauptsrasse,
dann wieder zum Ennsufer. Durch Auwälder, vorbei an Gehöften
und Feldern führt der Weg Richtung Steyr. Ich möchte es gar
nicht mehr schreiben, aber ich habe tatsächlich schon wieder Gegenwind.
Knapp nach der Ortstafel Steyr fahre ich irrtümlich über eine
schmale Fußgänger-Holzbrücke, merke aber bald meinen
Irrtum und fahre zurück.
Um
ca. ½ 6 Uhr, nach ca. 120 km und 6 Stunden Fahrzeit komme ich
müde in Steyr an. Ich finde ein nettes, teures Hotel im Zentrum,
zahle 55 €, habe aber immerhin Dusche und WC im Zimmer. Ein kleiner
Rundgang durch die herrliche Stadt und ein üppiges Abendessen samt
Weinbegleitung runden diesen anstrengenden Tag ab. Jetzt schaue ich
mir noch die Austria an und dann schlaf ich. Gute Nacht !
23.8.2006
Strecke:
Immer am Fluß entlang über Nebenstraßen, ziemlich hügelig,
landschaftlich reizvoll nach Reichraming. Bei der Kirche über die
Brücke, dann rechts ins Hintergebirge. Immer Richtung Mooshöhe
fahren. Den Bach folgend durch alte Eisenbahnstollen immer den Forstweg
entlang. Stetig leicht bergauf, erst knapp vor der Mosshöhe wird’s
richtig steil. Rast
auf der Mooshöhe, dann Abfahrt nach Altenmarkt. Über Buchauer
Sattel mit langer, kräftiger Steigung die Straße (ohne Radweg
und mit dichtem Verkehr) entlang nach Admont. Bisher anstrengendste
Tagesetappe.
Ca. 94 km, 5 ¾ Stunden Fahrzeit.
Schon um 8 Uhr sitze ich beim Frühstück, die Vorfreude auf
die Königsetappe hat mich aus den Federn getrieben. Schließlich
will ich heute bis Admont kommen, allerdings stelle ich später
fest, dass ich in meiner Etappenberechnung die ersten 30 km von Steyr
nach Reichraming einfach vergessen habe. Also doch nicht früher
auf den Breilerhof. Tja, was soll’s, der Weg ist sowieso das Ziel.
Das Frühstückbuffet ist ziemlich leer gegessen, aber Müsli
und ein paar Mehlspeisen reichen mir sowieso. Außerdem schaden
Kohlenhydrate beim Sport nie.
Um 9 Uhr geht’s los. Ich verlasse Steyr, es geht den Fluss entlang
Richtung Süden. Nach einigen Kilometern, noch vor dem 1. Kraftwerk
lasse ich mich durch einen Wegweiser irritieren und fahre ca. 1 km steil
bergauf in eine Wohnsiedlung, bevor ich erkenne, dass ich falsch bin.
Also retour, und einfach immer geradeaus. Man sollte eben doch nur auf
die offiziellen Schilder achten. Danach geht’s ohne Schwierigkeiten,
meist oberhalb der Enns nach Reichraming. Der Weg ist wunderschön,
erlaubt tolle Aussichten auf den Fluss, allerdings ist er aber auch
extrem hügelig, meist geht es von einer Ansiedlung runter zum Fluss,
um dann nach 200 m wieder zur nächsten Siedlung bergauf. Trotzdem
genieße ich das tolle Wetter, strahlender Sonnenschein und KEIN
Wind begleiten mich auf der heutigen Etappe.
Ab
Reichraming werde ich noch zusätzlich von einer Dame aus der Gegend
Richtung Hintergebirge begleitet. Das erweist sich als Glücksfall,
denn ohne ihre Ortskenntnis hätte ich den Weg wohl nie gefunden.
So folge ich ihren Tipps und finde den Weg ins Hintergebirge. Der Weg
führt eben oder nur ganz leicht ansteigend und asphaltiert die
Reichraming (Fluss) entlang. Nach ca. 6 km zweige ich rechts ab Richtung
„Grosse Klause“. Der Forstweg ist mittlerweile nur mehr
geschottert, aber herrlich zu fahren. Es geht ziemlich flach aber ständig
bergauf, weit und breit sind keine Menschen zu sehen. Unglaublich, wie
einsam es hier ist.
Schon
nach wenigen Kilometern kommt man durch die Stollen einer alten Materialeisenbahn.
Die meisten Tunnel sind mittels Solarenergie schwach beleuchtet, mit
einigem Abenteuergeist und mit der Annahme, dass sowieso keine Hindernisse
im Weg sind, kann man getrost auf Fahrradbeleuchtung oder Stirnlampe
verzichten. Immer wieder habe ich einen tollen Ausblick auf den mittlerweile
ein wenig wilder fließenden Bach, der sich entlang des Weges schlängelt.
Ca. 20 km nach Reichraming beginnt der eigentliche Anstieg und die 5
km bis zur Mooshöhe erscheinen mir ziemlich lang.
Die Hütte auf der Mooshöhe ist urig, Harmonikamusik empfängt
mich und ich gönne mir eine deftige Brettljause und einige Getränke.
Ich hätte nicht gedacht, dass das Hintergebirge so wenig frequentiert
ist. Ich habe auf der ganzen Strecke (ca. 27 km) vielleicht eine Handvoll
Radfahrer getroffen.
Nach der Rast geht’s gleich ziemlich steil bergab, glücklicherweise
asphaltiert und somit sehr einfach zu fahren, nach Unterlaussa. Dann
auf der Bundesstrasse nach Altenmarkt. Die 7,5 km lege ich in wenigen
Minuten zurück. Die Strasse hat ein leichtes Gefälle, kaum
Kurven und ist sehr übersichtlich, somit kann man es richtig laufen
lassen. Vermutlich bin ich etwas zu schnell, denn in Altenmarkt überquere
ich die Enns und stelle erst viel später fest, dass ich die Hauptradroute
verlassen habe und Richtung Buchauer Sattel unterwegs bin. Ich bin zu
faul, um umzukehren und so quäle ich mich über den Sattel,
der zwar etliche Kilometer kürzer als die Gesäusevariante
ist, allerdings auch wesentlich mehr Höhenmeter aufweist. Immerhin
erscheint mit dieser Abkürzung das Etappenziel Admont wieder in
Reichweite. Leider führt diese Strecke ausschließlich über
die ziemlich stark befahrene Straße nach Admont, ich habe nicht
immer ein gutes Gefühl, wenn die LKW’s nur wenige Meter an
mir vorbeidonnern. Auch hier sind erst die letzten Kilometer vor dem
Sattel die schwierigsten.
An
der höchsten Stelle zweigt nun endlich der Radweg nach rechts Richtung
Grabner Alm ab. Hier bieten sich grandiose Ausblicke ins Gesäuse
und die Wiesen und Almen der Umgebung. Der Weg nach Admont ist ein herrlich
angelegter Radweg die Enns entlang. Man erreicht den Ort unmittelbar
im Zentrum (allerdings so groß ist es ja auch wieder nicht). Ein
Eis zur Stärkung, eine kurze Rundfahrt zum Stift und zur Kirche
und schon hab ich ein Hotel gefunden (Hotel Traube). Es ist recht nett,
nicht teuer (34 €) und das Essen ist ausgezeichnet. Jetzt raste
ich meine müden Glieder aus. Heute habe ich das erste Mal ziemliche
Beschwerden mit meinem Rücken und den Knien. Bin gespannt, wie
ich die morgige Schlussetappe mit Anstieg auf die Planai bewältige.
24.8.2006
Strecke:
Von Admont immer entlang der Bahn südlich der Enns Richtung Selzthal.
Der Weg führt am Waldrand entlang über Nebenstrassen und ist
nur leicht hügelig. Nach Selzthal unterquert man die A9, dann weiter
Richtung Döllach nach Aigen. Der Grimming und Schloss Trautenfels
sind immer im Blickfeld. An Trautenfels vorbei am Talgrund nach Niederstuttern
und Niederöblarn. Der Radweg ist gut beschildert. Weiter geht’s
nach Stein a.d. Enns, Moosheim und Pruggern. Mittagessen im Gasthof
Bierfriedl. Weiter über Aich, nach Haus auf die Planai Strasse.
Auffahrt zum Breiler (ca. 400 Höhenmeter).
Ca. 86 km, 5 ½ Stunden Fahrzeit.
Ich schlafe bis 8 Uhr und komischerweise tut mir nichts weh. Nach der
gestrigen Monsteretappe doch eine kleine Überraschung. Das Frühstück
ist reichhaltig und gut. Um 9 Uhr 30 geht’s los. Am Stift vorbei,
rechts zur Bahn und schon bin ich auf dem Radweg. Der Weg führt
teils über Radwege, teils über Neben- und Zubringerstrassen
immer die Bahn und den Wald entlang. Heute habe ich schon wieder keinen
störenden Wind, die Strecke ist leicht hügelig, ich komme
aber gut voran.
In
Selzthal unterquere ich die Autobahn, fahre die Variante nach Döllach,
ich meide absichtlich Liezen. Es ist interessant, die Strecke durchs
Ennstal einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Sonst immer
vom Auto aus, sieht man erst mit dem Fahrrad die Schönheiten dieser
tollen Landschaft. Der Grimming begleitet mich durchs ganze Ennstal,
wie es scheint. Die Wiesen sind saftig grün, in der Ferne sehe
ich Schloss Trautenfels und auch einige Quellwolken, die aber nicht
bedrohlich wirken. Ich nehme die Variante nördlich an Irdning vorbei,
fahre entlang der Bundesstrasse nach Niederöblarn und Öblarn.
Vor Stein an der Enns treibt es mich zweimal unbeabsichtigt Richtung
Gröbming. So fahre ich eben ein paar Zusatzkilometer, heute steht
aber sowieso nur eine relativ kurze Etappe am Programm. In Pruggern
finde ich endlich ein nettes Gasthaus (Bierfriedl), wo ich im Garten
mein Mittagessen serviert bekomme. Gleich vor mir fließt die Enns
und irgendwie sehen die Wolken schön langsam doch etwas Furcht
einflößend aus.
Weiter geht’s Richtung Aich, ab hier ist es nicht mehr weit, einzig
das Wetter macht mich nervös. An Haus vorbei führt der Radweg
bei Oberhaus unter der Straße durch und dann weiter Richtung Schladming.
Irgendwie erscheint mir das dann doch als Umweg, also fahre ich gleich
bei Oberhaus auf die Bundesstrasse, um die Planaistrasse nicht zu versäumen.
Mir wird erst später bewusst, dass ich auf einer Autostrasse unterwegs
bin.
Endlich
biege ich in die Planaistrasse. Auf mich warten 4 Kilometer mit ca.
400 Höhenmeter. Da ich die Strecke sehr gut kenne, gehe ich es
eher gemächlich an. Das nahende Donnergrollen, die ersten Regentropfen
zwingen mich aber dann doch zum schnelleren Fahren. Gerade noch vor
dem Gewitterregen erreiche ich den Breilerhof. Irgendwie habe ich mir
die Auffahrt schwieriger vorgestellt.
Die Tour hat riesig Spaß gemacht. Am liebsten wäre ich wieder
mit dem Rad nach Hause gefahren. Einzig einige Termine nach unserer
Breilerhofwoche hinderten mich daran. Wer die Zeit hat, wer gerne in
der Natur unterwegs ist, wer keine Angst vor dem Alleinsein hat, dem
kann ich so eine Tour nur wärmstens empfehlen. Die Erinnerung an
diese Tage ist noch so frisch, als wäre ich erst gestern zurückgekommen.
Die Möglichkeit, ohne Zeitdruck, mehr oder weniger ohne Ziel durchs
Land zu fahren, ist eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Die
Tage am Breilerhof habe ich in einem anderen Abschnitt zusammengefasst,
wer Lust hat, kann das ja auch gerne nachlesen.
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